23.07.2021 -
Wahrscheinlich gibt es dutzende Ansätze im Projektmanagement, von denen sich einige bereits als Fehlschläge erwiesen haben, andere als überholt und wieder andere als erfolgversprechend. Sicherlich gibt es Hunderte von Artikeln darüber, welches der beste Ansatz ist. Dabei kann eigentlich niemand behaupten, den einen, immer gültigen Ansatz gefunden zu haben. Grace Pinegar stellt in ihrem Artikel auf Learn.g2.com ihre fünf Favoriten vor.
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23.07.2021 -
Wahrscheinlich gibt es dutzende Ansätze im Projektmanagement, von denen sich einige bereits als Fehlschläge erwiesen haben, andere als überholt und wieder andere als erfolgversprechend. Sicherlich gibt es Hunderte von Artikeln darüber, welches der beste Ansatz ist. Dabei kann eigentlich niemand behaupten, den einen, immer gültigen Ansatz gefunden zu haben. Grace Pinegar stellt in ihrem Artikel auf Learn.g2.com ihre fünf Favoriten vor. Grace Pinegar ist Journalistin, Schauspielerin und Geschichtenerzählerin mit Erfahrung im Content Marketing und in der Forschung, die in den USA schon in Missouri, Chicago und New York gelebt und gearbeitet hat.
Ständiges Hinterfragen ist gefragt
Grace Pinegar beginnt mit ihrer Geschichte, in der ein Projektmanager eine Herausforderung zu meistern hat, aber mit der gewählten Methode nicht zum Erfolg kommt. Viele Projektmanager denken in dieser Situation darüber nach, einen vollkommen neuen Ansatz zu verfolgen. Gerade das macht einen guten Projektmanager aus, meint Grace Pinegar: zu jedem Zeitpunkt in der Lage zu sein, den Blickwinkel zu ändern, die Techniken zu wechseln und grundlegende „Zutaten“ auszutauschen. Essenziell für Projektmanager ist die Fähigkeit, zu erkennen, was nicht funktioniert, und es auszutauschen oder es anders zu machen.
Was ist eigentlich ein „Ansatz“?
Ein Projektmanagement-Ansatz, was versteht man eigentlich darunter? Im Grunde ist es die Methodik, auch wenn es zwischen Ansatz und Methodik noch ein paar Unterschiede gibt. Eine Methodologie ist streng genommen konkreter und strategischer als ein Ansatz. Ein Ansatz, auch wenn er denselben Namen tragen kann, wie eine Methodologie (zum Beispiel Wasserfall oder Agilität, um zwei wichtige zu nennen), ist meist genereller und abstrakter gefasst. Der Ansatz ist also so etwas wie die Ideologie, die Philosophie eines Projektmanagers. Daher ist es oft schwer, nicht nur von einer Methodik oder Technik zur nächsten zu wechseln, sondern seinen kompletten Ansatz neu zu überdenken. Demokratie? Anarchie? Sozialismus oder doch lieber Monarchie? Für viele Projektmanager gleichen die Ansätze im PM denen in der Politik und sie werden als ebenso unterschiedlich und teils sogar konträr empfunden. Es braucht daher Mumm, um von einem zum anderen zu switchen und sich einzugestehen, dass der Lieblingsansatz nicht funktioniert hat. Der verwendete Ansatz hat schließlich von Anfang an konkrete Auswirkungen auf das Projekt und auf die Arbeit daran. Einige sind flexibler als andere, in allen Aspekten, auch in Bezug auf Deadlines und Regeln. Aber keine Angst, mahnt Grace Pinegar: Wer herausfindet, dass der Ansatz eine Sackgasse war, sollte so schnell wie möglich wechseln und keine Zeit verlieren.
Traditionell erfolgreich
Zunächst wäre da der traditionelle Ansatz. Nummer eins, weil auch am ältesten und bekanntesten. Jeder von uns hat den traditionellen Ansatz mit seinen strengen Regeln und Techniken, seinem festgelegten Budget und seinem Zeitplan in der Ausbildung an einem Beispielprojekt durchgespielt. Grace Pinegar ist jedoch überzeugt, dass dieser Ansatz noch nicht veraltet ist. Er funktioniert jedoch nur bei Projekten, bei denen im Grunde keine Änderungen während der Laufzeit erwartet werden. Er kann auch unheimlich hilfreich sein bei einem Projekt, das genauso schon mehrere Male durchgeführt wurde und das gut funktioniert hat. Hier sind die fünf Projektphasen von der Initiierung über Planung, Durchführung, Controlling und Abschluss durchaus noch anwendbar und erfolgversprechend.
Agil unterwegs
Der agile Ansatz ist heute in aller Munde und wird gerne als das Gegenteil des traditionellen Ansatzes bezeichnet. Viele halten ihn für eine „modernere“ Herangehensweise. Hier steht Flexibilität an oberster Stelle. Konstanter Wandel ist von vornherein eingeplant, sofern das überhaupt möglich ist. Es wird geplant, was nicht planbar ist. Zeitpläne und sogar der Projektumfang sind vollkommen flexibel angelegt. Wandel ist erwünscht und konstante Einbindung der Entscheidungsträger ist unerlässlich. Der Erfolg von Scrum und Kanban gibt dem agilen Ansatz recht.
Wasserfall
Die Wasserfallmethode oder der Wasserfallansatz ist Grace Pinegars Nummer drei auf der Liste. Wie bei einem echten Wasserfall bewegen sich Projekte nach der Wasserfallmethode nur in eine Richtung, ganz genau wie das Wasser. Dieser Ansatz ist bei linearen Projekten eine gute Wahl. Überall dort, wo Schritte zwingend aufeinander aufbauen (Keller, dann Erdgeschoss, dann Obergeschoss), ist der Wasserfall sinnvoll. Kein Schritt startet, bevor der vorherige nicht abgeschlossen ist. Hier wäre agil fehl am Platz.
Der Ansatz der Systeme
Der Systemansatz lässt sich am besten durch ein Bild erklären. In dem System, das den Rahmen darstellt, dreht sich eine Schleife aus Projektplanung, Projektmonitoring und Projektanpassung mit ihren verschiedenen Schritten so lange, bis das Projekt abgeschlossen ist. Erst nach der Evaluierung und Begutachtung beginnt das nächste Projekt, wo die Schleife erneut beginnt.
Nummer 5: Programmmanagement
Der letzte Ansatz, den Grace Pinegar erklärt, ist das Programmmanagement. Dieser Ansatz ist sinnvoll für alle, die mehrere Projekte gleichzeitig verwalten müssen. Programmmanagement eignet sich auch besonders gut für Projekte, in denen funktionale Verbesserungen angestrebt werden. Beispiele sind Changemanagement und Projekte im industriellen Engineering. Hier ist weder der traditionelle noch der agile Ansatz richtig, denn die würden am Ziel vorbei arbeiten.
Welcher ist nun der richtige?
Das kommt laut Grace Pinegar vor allem darauf an, welche Art von Projekt betreut wird. Jeder Projektmanager muss seinen Ansatz finden und dazu erst einmal sein Projekt kennen lernen, um dann einen Ansatz zu wählen, der zum Ziel führt. Da die Wahl der Methodik ausschlaggebend sein kann, ist Kommunikation in jedem Fall einer der Schlüsselbegriffe. Versuchen Sie, so viel wie möglich über Ihre Projekt in Erfahrung zu bringen, bevor Sie einen Ansatz wählen. Und mit der Zeit und mit dazugewonnener Erfahrung, werden Sie immer sicherer bei der Auswahl.
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