18.05.2020 -
Es ist immer wieder zu hören, dass sich Manager und Chefs darüber beschweren, dass ihre kompetenten und besten Arbeitskräfte kündigen. Ein Weggang kann eine Abteilung oder die ganze Firma hart treffen, ganz besonders natürlich, wenn jemand geht, der wirklich gut in seinem Job ist. Wenn gute Arbeitskräfte kündigen, ist dies mit Verlusten und Kosten verbunden. Oft suchen betroffene Manager und Führungskräfte nach den Gründen für die Kündigung und finden schließlich auch einige. Oft erkennen sie jedoch nicht das wahre Problem. Das liegt in vielen Fällen nämlich weder im Job an sich begründet, noch in der Firma, sondern in den Vorgesetzten selbst.
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18.05.2020 -
Es ist immer wieder zu hören, dass sich Manager und Chefs darüber beschweren, dass ihre kompetenten und besten Arbeitskräfte kündigen. Ein Weggang kann eine Abteilung oder die ganze Firma hart treffen, ganz besonders natürlich, wenn jemand geht, der wirklich gut in seinem Job ist. Wenn gute Arbeitskräfte kündigen, ist dies mit Verlusten und Kosten verbunden. Oft suchen betroffene Manager und Führungskräfte nach den Gründen für die Kündigung und finden schließlich auch einige. Oft erkennen sie jedoch nicht das wahre Problem. Das liegt in vielen Fällen nämlich weder im Job an sich begründet, noch in der Firma, sondern in den Vorgesetzten selbst.
Gründe für die Kündigung
Einer der Hauptgründe für Kündigungen ist, dass die Vorgesetzten ihren Untergebenen zu viel Arbeit zuteilen. Mit dauerhaft zu viel Arbeit erschöpft man seine Mitarbeiter. Ein guter Manager darf sich nicht ausschließlich auf die maximale Ausbeute seiner Untergebenen konzentrieren, denn diese verstehen das nicht zwingend als Kompliment für ihre Fähigkeiten, sondern sehen es mitunter als Strafe. Und zwar als Strafe für gute Leistung – und das ist widersinnig. Studien der Universität Stanford haben gezeigt, dass die Produktivität pro Arbeitsstunde drastisch sinkt, wenn Menschen mehr als 50 Stunden in der Woche arbeiten. Wer seinen Mitarbeitern mehr Arbeit geben will, muss ihnen im Gegenzug etwas anbieten. Viele Arbeitnehmer akzeptieren eine projektbegründete, zeitweise Überlastung, wenn sie dafür eine Gehaltserhöhung oder eine andere Kompensation erhalten. Wer sich hingegen überlastet und nicht belohnt fühlt, denkt ans Kündigen.
Belohnungen und Aufmerksamkeit
Ein weiterer Fehler von Führungskräften hängt eng mit dem ersten Punkt zusammen: Sie belohnen ihre guten Arbeitskräfte nicht ausreichend für ihre guten Leistungen. Es geht hier nicht nur um Gehaltserhöhungen oder Boni, sondern auch um Lob. Es kostet nichts, seine Wertschätzung nach einer gut erledigten Arbeit verbal zum Ausdruck zu bringen. Unterschätzen Sie nicht die Wirkung von Komplimenten. Dazu kommt, dass Führungskräfte sich nicht genug um ihre besten Mitarbeiter bemühen. Die meisten Kündigen sind zumindest teilweise auf ein schlechtes Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Untergebenen zurückzuführen. Daher sollte jeder Vorgesetzte Interesse für seine Mitarbeiter entwickeln, sich nach ihrem Wohlbefinden und ihren Bedürfnissen erkundigen und für die jeweilige familiäre oder private Situation Mitgefühl zeigen. Geben Sie Ihren guten Mitarbeitern das Gefühl, als Mensch und nicht nur als Arbeitskraft Teil des Teams zu sein.
Versprechen halten und weise rekrutieren
Ein wichtiger Aspekt, der entscheidend dazu beiträgt gute Arbeitskräfte nicht zu verlieren, ist, einmal gegebene Versprechen auch konsequent zu halten. Wer sich auf seine Vorgesetzten nicht verlassen kann, ist kaum bereit, sich für sie ins Zeug zu legen. Schon ein gebrochenes Versprechen kann eine Vertrauensbeziehung endgültig zerstören. Im Gegenzug können Sie sich dann vielleicht auch nicht mehr auf die Zusagen Ihrer Mitarbeiter verlassen. Vertrauen muss auf Gegenseitigkeit beruhen. Ein weiterer Aspekt, der von vielen Arbeitskräften für deren Kündigung angegeben wird, ist mangelnde Karrierechance bzw. niedriges Gehalt. Wenn Vorgesetzten pauschal neuen Mitarbeitern mehr Geld bieten oder den falschen Mitarbeitern Beförderungen und Gehaltserhöhungen zukommen lassen, während andere, die genauso gute oder bessere Arbeit leisten, leer ausgehen, ist das Gift fürs Betriebsklima. Nehmen Sie also niemandes Anwesenheit als selbstverständlich hin. Überlegen Sie vor jeder Beförderung genau, wer sie wirklich verdient hat oder an der Reihe ist. Wenn Sie neue Mitarbeiter einstellen, achten Sie darauf, dass diese kompetent genug sind, um für die Kollegen eine Bereicherung zu sein. Niemand möchte mit Hochstaplern oder Faulenzern zusammenarbeiten. Setzen Sie Ihren Arbeitskräften keine Notlösungen vor die Nase. Das soll nicht heißen, dass Sie keine Neulinge einstellen dürfen. Das sollten Sie natürlich, aber immer in der richtigen Position und mit einem angemessenen Gehalt.
Leidenschaft ist nicht zu ersetzen
Leidenschaft und Lebensfreude an den Tätigkeiten sind für Menschen wichtig, um persönliche Zufriedenheit oder Glück zu empfinden. Das gilt für die Arbeit und das Privatleben gleichermaßen. Als Chef müssen Sie zulassen, dass Ihre Arbeitskräfte in beiden Bereichen ihres Lebens die Chance haben, eine Zufriedenheit oder – im besten Fall – sogar Glück zu empfinden. Lassen Sie also auf der Arbeit gerade ihre talentiertesten und besten Arbeitskräfte mitbestimmen, woran sie arbeiten wollen (im Rahmen der Möglichkeiten natürlich). Wer an einem Projekt arbeitet, das fasziniert und Interesse weckt, leistet bessere Arbeit, während sie sich gleichzeitig auch noch weniger wie Arbeit anfühlt: eine klassische Win-Win Situationn also. Zu einem erfüllenden Job gehört auch die Möglichkeit, sich professionell weiterzuentwickeln. Wenn Sie Ihrem besten Mitarbeiter keine Gehaltserhöhung anbieten können, dann vielleicht eine Weiterbildung. Fragen Sie Ihre Mitarbeiter nach deren persönlichen professionellen Zielen und helfen Sie ihnen dabei, diese zu erreichen. Das tut wiederum den Mitarbeitern und der Firma gut. Und es verhindert möglicherweise, dass diese wertvollen Mitarbeiter kündigen und anderswo ihr Glück suchen. Lassen Sie in diesem Zusammenhang auch zu, dass Ihre Untergebenen ihrer Kreativität im Rahmen der Möglichkeiten freien Lauf lassen. Besonders die kreativen Geister benötigen Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Unterstützung, damit sie ihr Potential voll entfalten können. Unterschätzen Sie nicht die Macht von Kreativität. Kreative Mitarbeiter beginnen sich zu langweilen, wenn sie ihre Kreativität nicht ausleben können. Auch das kann ein Kündigungsgrund werden.
Fordern, aber nicht überfordern
Als guter Vorgesetzter gehört es zu Ihren Aufgaben, Ihre Mitarbeiter zu pushen und zu animieren, um an ihre Grenzen zu gehen. Als gute Führungskraft sollten Sie eine ziemlich genaue Vorstellung davon haben, wer wie viel leisten kann, ohne sich zu überfordern. Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, was in ihnen steckt. Animieren Sie sie, ihre Komfortzone zu verlassen und feiern Sie dann mit ihnen, wenn sie über sich hinausgewachsen sind und ein anspruchsvolles Projekt zu einem guten Abschluss gebracht haben. Stehen Sie ihnen auf ihrem Weg immer zur Seite und wiederholen ruhig immer wieder, dass Sie an sie glauben. Ihre wirklichen Ausnahmetalente werden es zu schätzen wissen, dass Sie ihnen dabei helfen, ihr Potential auszuschöpfen, statt immer nur einfache Aufgaben erledigen zu müssen.
Das alles klingt nach einer umfassenden Aufgabe – und das ist es auch. Personalführung ist nicht umsonst ein wichtiger Job. Sie müssen sich in Zeiten von massivem Fachkräftemangel um Ihre kompetenten und guten Arbeitskräfte kontinuierlich bemühen. Vergessen Sie das nie!
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