13.01.2020 -
Im Blog der Online Plattform Flowwork.Rocks! schreibt Lars Richter über Motivation, Purpose und warum echte Motivation auch vollkommen ohne Purpose entstehen kann. Was hat es mit dem Anglizismus Purpose auf sich und was bedeutet dies für die Motivation auf der Arbeit im Allgemeinen und im Projektmanagement im Besonderen? Lars Richter ist überzeugt davon, dass Menschen in ihrem Arbeitsumfeld vor Motivation brennen sollten. Am Montagmorgen zur Arbeit zu gehen, sollte für regelrechte Begeisterung sorgen, statt einen Seufzer zu erzeugen.
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13.01.2020 -
Im Blog der Online Plattform Flowwork.Rocks! schreibt Lars Richter
über Motivation, Purpose und warum echte Motivation auch vollkommen ohne Purpose entstehen kann. Was hat es mit dem Anglizismus Purpose auf sich und was bedeutet dies für die Motivation auf der Arbeit im Allgemeinen und im Projektmanagement im Besonderen? Lars Richter ist überzeugt davon, dass Menschen in ihrem Arbeitsumfeld vor Motivation brennen sollten. Am Montagmorgen zur Arbeit zu gehen, sollte für regelrechte Begeisterung sorgen, statt einen Seufzer zu erzeugen. Deshalb hat Lars Richter sein Leben der Motivation gewidmet. Er will Organisationen und Firmen, aber in allererster Linie dem einzelnen Menschen, dabei behilflich sein, das Arbeitsumfeld so zu gestalten, dass die Motivation ganz von selbst kommt. Perfekte Arbeitsbedingungen führen in seinen Augen unweigerlich zu mehr Engagement und zu motivierten Mitarbeitern.
Brauchen wir Purpose?
Was ist dieses Purpose eigentlich, über das die gesamte Fachwelt zu diskutieren scheint? Viele Coaches, Motivationsforscher, Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind der Meinung, dass der Mensch nur dann gute Arbeit leisten kann, wenn er „Purpose“, also „Zweck“, erlebt, wenn er also einer Arbeit nachgeht, die sinnvoll ist, in der er einen Zweck und einen Grund erkennen kann. Zur Arbeit zu gehen, alleine um damit Geld zu verdienen, reicht nicht aus um Erfüllung zu finden. Motivation kann also dadurch entstehen, dass man einen Zweck in seiner Arbeit sieht. Gleichzeitig betont Lars Richter aber, dass Purpose seiner Meinung nach nicht der einzige Antrieb sein kann – es geht auch ohne. Lars Richter geht sogar so weit, zu behaupten, dass Purpose manchmal ein Hindernis für die Motivation sein kann.
Was uns Spiele über Motivation lehren
Um seine Aussage nachzuvollziehen, bietet es sich an, einen Blick auf die Welt der Spiele zu werfen. Spiele haben die magische Fähigkeit, Menschen zu motivieren. Jeder hat das schon erlebt. Motivation im Spiel entsteht durch drei Aspekte: Autonomie, Flow und Gemeinschaft. Im Spiel entstehen diese Faktoren von selbst. Hier will Lars Richter den Leser darauf aufmerksam machen, dass Spiele keinen Zweck haben. Kein Purpose. Und doch wird ein Höchstmaß an Motivation erzeugt. Gespielt wird einfach, um zu spielen. Selbstzweck. Was bedeutet das also für die Purpose-Diskussion? Wäre Purpose der einzige Weg, um Motivation zu erzeugen, würde es keine Spiele geben. Warum sind Spieler also so motiviert? Lars Richter nennt Rennfahrer, Bundesligaspieler und World-of-Warcraft-Gamer als Beispiele. Diese drei Wettbewerbe bzw. Spiele können ungeheure Motivationen freisetzen, dabei haben die Ergebnisse im Grunde keinen Wert. Was ist also wirklich das Geheimnis von Motivation, wenn es nicht Purpose ist?
Wert versus Bedeutung
Der feine Unterschied liegt darin, den Unterschied zwischen Wert und Bedeutung zu machen. Die Bundesliga hat keinen Purpose, keinen Wert. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie keine Bedeutung hat. Vielen Menschen bedeutet die Bundesliga unheimlich viel. Nicht nur den Spielern. Auch den Fans. Der ganzen Nation. Die Bedeutung liegt im Spiel selbst. Wer sich dazu entschließt diese Sportart auszuüben, der will auch gut darin sein. Wenn ich mich selbst als Fußballspieler sehe, dann bedeutet es etwas für mich, wenn ich gut darin bin, wenn mein Verein in der Bundesliga möglichst viele Punkte sammelt. Diese Bedeutung, die aus dem Spiel selbst heraus entsteht, kann so groß sein, dass sie jede Art von Purpose übersteigt. Gleichzeitig ist das Spiel für jemanden, dem Fußball egal ist, absolut irrelevant und wertlos. Der Wert kreiert sich einzig allein aus dem Spiel selbst. Motivationsforscher haben sogar herausgefunden, dass zusätzliche Belohnungen, die nicht aus dem Spiel selbst heraus kreiert werden, schädlich für die Motivation sind. Purpose hat hier nichts verloren. Daraus folgert Lars Richter: Wenn wir etwas gerne tun, brauchen wir keine Belohnung.
Wozu also Purpose?
Purpose kann eine Motivation sein. Mit seiner Arbeit ein Ziel und einen Zweck zu verfolgen, kann sehr motivierend wirken. Viele Menschen arbeiten gerne an etwas, mit dem sie die Welt etwas besser machen können. Im Idealfall verschmelzen das Ziel und die Arbeit so miteinander, dass im Sinne von New Work eine Arbeit entsteht, bei der es kein Innen und kein Außen mehr gibt. Demnach ist es ideal, etwas Wertvolles zu tun – und zwar auf eine ganz bestimmte immanente Art und Weise. Dagegen will Lars Richter auch nichts einwenden, er möchte nur darauf aufmerksam machen, dass Purpose eben nicht der einzige Faktor für Motivation ist. Im Gegenteil. Lars Richter will uns zu verstehen geben, dass in jedem System Motivation aus dem System heraus entstehen kann. Dies können Arbeitgeber, Firmen und Organisationen für sich und ihre Mitarbeiter nutzen. Bedeutung kann aus verschiedenen Elementen heraus entstehen. Sie kann für andere wertlos erscheinen und für einen selbst der beste Motivationsfaktor überhaupt sein.
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